Ich hatte eigentlich schon immer lange Haare. Plötzlich halte ich meinen Zopf in der Hand. Und die Hälfte meiner Haare ist weg. Der Rest hängt krumm und schief auf meinen Schultern. Wie ungewohnt!
Zum Glück habe ich nur wenig Zeit. In 5 Minuten muss ich beim Friseur sein. Mit jedem Schnitt verwandeln sich die Zotteln in eine Frisur. Zum ersten Mal seit
20 Jahren sehe ich ganz anders aus. Wieder zurück zuhause packe ich meinen Zopf in einen Umschlag und verschicke ihn per Post als Haar-Spende.

Wie funktioniert das Spenden?
Ich habe auf der Internet-Seite: haar-spenden.de gespendet. Hier können Haar-Spenden ab einer Länge von 25 cm (Centimeter) gespendet werden. Hierfür meldet man sich auf der Internet-Seite mit seinen Kontakt-Daten für eine Spende an. Man bekommt eine Nummer. Diese Nummer muss man angeben, wenn man seine Haar-Spende verschickt. Mit der Nummer können die Haare zugeordnet werden. Die Haare werden mit der Post verschickt. Wenn die Haare angekommen sind, bekommt man eine Bestätigung per E-Mail.

Was passiert mit den Haaren?
Die Haare werden an einen Betrieb weiter-gegeben. In dem Betrieb wird aus mehreren Haar-Spenden eine Perücke gemacht.
Ab einer Länge von 30 cm macht die Organisation auch eine Geld-Spende, um den Organisationen bei ihrer Arbeit zu helfen. Dabei kann man bei der Anmeldung eine Organisation auswählen. zum Beispiel: Die Deutsche KrebsHilfe oder die Deutsche KinderKrebsHilfe.

Was passiert mit den Perücken?
Die Perücken werden kostenlos an Kinder ohne Haare bis 17 Jahre verschenkt. Die Kinder haben aus verschiedenen Gründen keine Haare. Zum Beispiel weil sie krank sind.

Die Spende ist eigentlich anonym. Das heißt: Man weiß nicht, wer die Perücke am Ende bekommt. Man kann aber auch an Menschen spenden, die man kennt. Dafür muss man vorher bei der Organisation anrufen. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Jasmin Süssmeyer

Erschienen im DURCHBLICK Januar 2021