Nazanin und Yunes kommen aus dem Iran. Jetzt leben sie in Göttingen. Seit Ende September organisieren sie regelmäßig Demonstrationen und Aktionen. Sie gehören zur Gruppe: Kollektiv ohne Namen_Solidaritywithiran Goe. Das ist Englisch und heißt Solidarität mit dem Iran. Der Durchblick hat mit ihnen ein Interview gemacht.

Durchblick: Hallo, ich freue mich, dass ihr Zeit habt. Warum demonstrieren gerade so viele Menschen aus dem Iran in Göttingen und in anderen Städten?

Kollektiv: Wir sind in Solidarität. Weil sehr viele Leute im Iran protestieren. Wir wollen, dass viele Menschen darüber Bescheid wissen. Denn es ist sehr gefährlich, im Iran auf eine Demonstration zu gehen.

Vor drei Jahren haben schon einmal viele Menschen im Iran protestiert. Damals wurde das Internet abgeschaltet. Deswegen wussten viele Menschen nicht, was im Iran passiert. Die Regierung hat dann 1.500 Menschen ermordet. Wir haben Angst, dass das wieder passiert.

Wer protestiert im Iran?

Es protestieren ganz verschiedene Leute. Studenten und Lehrer, Schüler und Arbeiter, Frauen und Männer. Und die Menschen protestieren überall im Land. Es ist ein sehr großer Protest.

Wie protestieren die Menschen im Iran?

Die Menschen kommen meistens spontan auf der Straße zusammen. Einige Frauen verbrennen ihren Hijab (sprich Hischab), ihr Kopf-Tuch. Frauen im Iran müssen ein Kopf-Tuch tragen. Aber die Frauen wollen selber entscheiden, ob sie ein Kopf-Tuch tragen oder nicht. Manchmal streiken auch Arbeiter. Sie gehen dann nicht zur Arbeit.

Warum protestieren die Menschen im Iran?

Viele Sachen kommen zusammen. Die Menschen im Iran sind sehr unzufrieden. Es gibt viel Armut im Iran. Und am wichtigsten ist: Die Menschen kämpfen gegen die Unterdrückung der Frauen.