Wenn Frieden zu Streit führt


Der Göttinger Friedenspreis 2019 bringt Probleme

Seit einigen Wochen gibt es in Göttingen Streit: Es geht um den Göttinger Friedenspreis. Dieses Thema ist schwierig.
Es gibt viele Meinungen.
Der DURCHBLICK versucht, das Thema in einfachen Worten zu erklären. Dieser Artikel hat 2 Seiten.

Was ist der Göttinger Friedenspreis?
Den Göttinger Friedenspreis gibt es seit dem Jahr 1999. Er wird einmal im Jahr verliehen.

Der Preis ist für Personen oder Projekte, die sich für Frieden einsetzten. Der Sieger bekommt 3.000 Euro als Preis-Geld. In diesem Jahr gibt es jedoch Streit.

Warum gibt es Streit?
Der Preis-Träger 2019 ist ein Verein. Der Verein heißt: „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“. Der Verein setzt sich für Frieden zwischen
Israel und Palästina ein (siehe

Info-Kasten auf Seite 2). An dem Verein gibt es viel Kritik.

Wer hat entschieden?
Eine Gruppe von 3 Fach-Leuten hat den Preis-Träger bestimmt. So eine Gruppe heißt Jury (sprich: „djüri“). Nur die Jury entscheidet, wer gewinnt. Der Journalist Andreas Zumach ist der Vorsitzende. Das heißt: Zumach ist der Chef in der Jury.

Was sagen die Kritiker?
Der Vorwurf lautet: Der Verein „Jüdische Stimme“ unterstützt eine Bewegung mit dem Namen BDS. Die Abkürzung BDS steht für: Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen. Über BDS wird gesagt: BDS will dem Staat Israel schaden. Israel ist der Staat der Juden. Die Kritiker sagen auch: BDS ist antisemitisch. Die Kritiker meinen damit: BDS ist gegen Juden. Diese Meinung vertritt auch der Zentralrat der Juden. Der Zentralrat ist ein wichtiger Vertreter der Juden in Deutschland.

Was sagen die Unterstützer?
Es gibt auch viel Unterstützung für die Preis-Verleihung. Die Unterstützer sagen: Der Verein „Jüdische Stimme“ ist nicht antisemitisch. Sie sagen auch: Kritik an der Regierung von Israel und Juden-Feindlichkeit sind nicht das Gleiche. Viele Menschen kritisieren die Regierung von

Israel für ihre Politik. Sie sagen: Die Regierung behandelt die Menschen in Palästina schlecht. Sie vertreibt die Palästinenser aus ihrem Land.

Welche Folgen gibt es?
In den letzten Jahren fand die Preis-Verleihung immer in der Aula der Universität statt. In diesem Jahr unterstützt die Universität die Preis-Verleihung nicht. Die Feier durfte nicht in der Aula stattfinden. Auch 2 andere Unterstützer haben abgesagt: Die Stadt Göttingen und die Sparkasse Göttingen. Der Grund ist: Solange es Vorwürfe gegen den Verein gibt, wollen sie ihn nicht unterstützen.

Was sagt Andreas Zumach, der Vorsitzende der Jury?

Foto: Bernd Neubauer

Am 7. März 2019 sprach Andreas Zumach (Foto oben) in der Galerie Alte Feuerwache in Göttingen.