Ein Vorbote vom Frühling

Sie stehen meist in Gruppen. An manchen Stellen breiten sie sich sogar flächenmäßig so weit aus, dass sie den Wald-Boden wie eine Wiese überziehen: die Märzenbecher. Wenn sie erblühen, ist der Frühling nicht mehr weit, zumindest der gefühlte Frühling. Denn die Blütezeit beginnt sehr früh: bereits im Februar. Bäume und Sträucher haben noch keine Blätter, da bilden die Märzenbecher schon die ersten grün-weißen Inseln im winterlichen Grau. Bis in den April erfreuen sie uns mit ihren strahlend weißen Blüten-Glocken. Nach ihrem Verblühen beginnt dann im Mai ihre Ruhe-Phase, die bis zum nächsten Jahr andauert.

Märzenbecher in der Natur
Der Märzenbecher hat seine Heimat in feuchten Laubmisch-Wäldern und in Wäldern an Flüssen und Bächen. In Göttingen findet man ihn auf Grünflächen an der Bürgerstraße, in der Region z.B. vor Klein Lengden auf dem Weg zum Westerberg. Aber Achtung: Der Märzenbecher steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen-Arten. Man darf ihn nicht in der Natur ausgraben. Wer ihn in seinem Garten anpflanzen will, muss ihn im Fachhandel kaufen. Nur so wird die Art geschützt.

Märzenbecher im Garten
Die beste Zeit für das Pflanzen im eigenen Garten ist von August bis Oktober. Die Zwiebeln werden etwa 10–20 Zentimeter tief in den Boden gesetzt. Der Märzenbecher wächst am besten an halbschattigen bis schattigen Plätzen. Direkte Sonne mag er nicht. Die Böden sollen nicht zu trocken sein. Nach dem Setzen braucht es etwas Geduld: 2 Jahre braucht es, bis der Märzenbecher die ersten Blüten ausbildet. Er ist frosthart, das heißt, er ist unempfindlich gegen niedrige Temperaturen.
Und noch einmal Achtung: Alle Pflanzenteile vom Märzenbecher sind giftig. Kinder oder Haustiere bitte nicht in die Nähe lassen.

Erschienen: März 2024

Foto: Bernd Neubauer

Autor*in: Bernd Neubauer