eine Chance zum Nachdenken

Der 20. Juni ist Welt-Flüchtlings-Tag. Das UN-Kommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) wählt jedes Jahr ein Thema dazu. UN ist die englische Abkürzung für die Vereinten Nationen. Die Vereinten Nationen ist ein Zusammenschluss fast aller Länder der Welt. In diesem Jahr ist das Thema Recht auf Schutz. Damit unterstreicht die UNHCR einen wichtigen Punkt: Jeder Mensch hat das Recht auf Sicherheit.

Jedes Land muss Menschen auf der Flucht Schutz bieten: Das ist nicht nur eine Möglichkeit, es eine menschliche Pflicht. Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz: alle, immer und überall. Einige Menschen in unserer Gesellschaft finden das zu extrem und möchten diese Rechte einschränken. Man darf aber nicht vergessen: Alle Menschen sind gleich viel wert.

Geflüchtete fliehen aus ihrem Land, weil sie keine andere Chance sehen. Oft riskieren sie bei der Flucht alles. Sie verlassen ihr Land, ihre Familien, ihr altes Leben. Sie hoffen vor allem auf Sicherheit. Im neuen Land müssen sie ein ganz neues Leben anfangen: Eine neue Sprache lernen, oft mit unbekannten Menschen in schwierigen Bedingungen leben, einen neuen Job anfangen, neue soziale Kontakte von Null aufbauen. Das kostet enorme Kraft. Leider müssen sie aber oft auch mit neuen Unsicherheiten kämpfen: Dürfen sie überhaupt hier bleiben? Wie lange? Bekommen sie Hilfe? Dürfen sie ihre Familie zu sich holen?

Diese Barrieren erschweren das Leben Geflüchteter sehr, deswegen betont das UNHCR: Man muss jeden Antrag auf Asyl transparent überprüfen. Jeder Mensch hat ein Recht auf angemessene rechtliche Unterstützung. Dabei darf man niemanden diskriminieren.

Das sind einfache Regeln, leider werden sie aber oft nicht beachtet.

Es gibt aber auch gute Erfahrungen, denn ein neuer Anfang ist auch eine große Hoffnung: Für manche Menschen ist es die erste Chance, eine Schule zu besuchen, für andere der Zugang auf richtige medizinische Versorgung. Andere erleben zum ersten Mal die Freiheit eines demokratischen Systems.

Die meisten Europäer sind mit diesen Werten aufgewachsen: Die Werte sind für sie fast selbstverständlich. Der Austausch mit Menschen mit Flucht-Erfahrung ist eine wertvolle Chance, denn er zeigt uns noch einmal: Frieden und Demokratie sind unser kostbarstes Gut. Wir müssen sie in unserem Alltag leben, ausbauen und pflegen.

Erschienen: Juni 2023

Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Autor*in: Giulia Manca