Ein Wand-Gemälde und seine Geschichte

Seit einigen Wochen schmückt eine Malerei die Wand der ehemaligen JVA (Jugend-Vollzugs-Anstalt) am Waageplatz in der Göttinger Innenstadt. Das Bild zeigt die Gesichter von 10 Frauen, die Wichtiges geleistet haben. Jede auf ihre Weise: als Schriftstellerin, als Künstlerin, als Sängerin, als Richterin oder als Gewerkschafterin. Die Frauen kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern. Einige leben noch, andere sind schon gestorben. Was alle gemeinsam haben: Sie sind Kämpferinnen für die Rechte und die Anerkennung von Frauen und für mehr Toleranz.

Das Vorbild

Die Idee für das Wand-Bild geht auf ein Bild in Madrid zurück. Madrid ist die Haupt-Stadt von Spanien. Dort hängt ein ähnliches Bild. Das hatten Menschen wiederholt beschädigt, weil es ihnen nicht

 

gefiel. Die Künstlerin Patricia Saavedra, die selbst aus Madrid stammt, hatte die Idee, das Bild nach Göttingen zu holen. Sie wollte zeigen: Wir Frauen lassen uns nicht einfach „wegstreichen“.

Das Göttinger Bild

Das Bild an der ehemaligen JVA, mit zum Teil neuen Frauen, haben Schüler*innen aus dem Kunstkurs der 11. Klassen vom Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) gemalt. Die Kunstlehrerin Inga Ritter vom OHG hat sie beim Malen zusammen mit den Künstlerinnen Agatha Czarny und Patricia Saavedra unterstützt. Und Gabi Radinger vom Kulturzentrum musa hat Fördermittel für das Projekt geworben. Solange die Wand steht, wird das Gemälde zu sehen sein. Ein besserer Zweck für das ehemalige JVA-Gebäude ist kaum denkbar.

 

Erschienen: September 2023

Foto: Bernd Neubauer

Autor*in: Bernd Neubauer