Der gelbe Staub auf Autos und Fenster-Scheiben. Woher kommt er?

Sanddünen

Schon wieder schlechte Sicht: Gestern erst habe ich meine Fenster in der Wohnung geputzt. Es hatte sich eine rötlich-gelbe Staub-Schicht auf das Fenster-Glas gelegt. Und heute ist schon wieder alles staubig. Mein Auto steht draußen auf dem Parkplatz und ist auch ganz rötlich-gelb. Ich setze mich hinter das Steuer und habe auch hier wieder eine schlechte Sicht nach draußen. Es ist zu gefährlich, so zu fahren. Also hole ich mir wieder den Wasser-Eimer und befreie die Auto-Fenster vom Staub. Jedes halbe Jahr das gleiche.

Woher kommt dieser Staub, frage ich mich.

Ich lese darüber und lerne: Verantwortlich dafür ist ein Wind mit dem Namen Schirokko. Das ist ein heißer Wüsten-Wind, der oft im Frühjahr und Herbst weht. Er kommt aus dem Süden: aus der Sahara. Das ist die größte Wüste der Welt. Sie liegt in Afrika. Der Schirokko weht von der Sahara über das Mittelmeer. Über dem Meer nimmt er Feuchtigkeit auf. Deshalb trägt er viel Wasser mit sich und es kann sehr schwül werden. Der Wind bringt Wüsten-Staub aus der Sahara nach Mittel-Europa. Deutschland liegt in Mittel-Europa. Manchmal kann er die Geschwindigkeit von einem tropischen Wirbel-Sturm erreichen. Tropisch heißt: Die Temperatur ist immer, auch in der Nacht, über 20 Grad. Die Wind-Geschwindigkeit kann höher sein als man mit dem Auto in der Stadt fahren darf: 60 Kilometer pro Stunde und mehr. Dann kann der Wind Äste von Bäumen abreißen.

Das Positive: Sahara-Staub ist ein guter Dünger. Er bringt Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Eisen mit sich. Das Eisen ist für die rötliche Farbe verantwortlich. Wenn sich der Staub auf die Felder legt, sorgt er für einen fruchtbaren Boden. Der Sahara-Staub hilft also der Landwirtschaft bei der Produktion von gutem Getreide, Obst und Gemüse. Prima, denke ich. Dafür putze ich im Frühjahr und Herbst gerne öfter mal meine Fenster.

Erschienen: Juni 2024

Bild: Martin Redlin auf Pixabay

Autor*in: Gundula Laudin