Eulen-Wanderung im Göttinger Stadtwald

Wie schön! Pünktlich zur zeigt sich doch noch die Abendsonne. Ich bin mit dem Falkner Stefan Noll (siehe Foto) am Kehr verabredet. Falkner*innen züchten, trainieren (sprich: trenieren )und pflegen Greif-Vögel. Das ist es, was Stefan Noll macht. Er hat sich sein Leben lang mit Tieren beschäftigt. Auch schon als junger Mensch. Dann machte er eine Ausbildung zum Tier-Pfleger im Tierpark Sababurg. Mittlerweile hat er auf seinem Hof in Lippoldsberg neben Greif-Vögeln auch Lamas und Alpakas. Seit diesem Mai bietet er Eulen-Wanderungen im Göttinger Stadtwald an. Gerne auch für Gruppen und besondere Anlässe.

Als Stefan Noll mich begrüßt, ist er nicht alleine. Er hat ein europäisches Uhu-Weibchen und ein kanadisches Uhu-Männchen dabei. Das Weibchen ist deutlich größer und schwerer als das Männchen. Es wiegt 3 kg.

Die Tiere sind von Hand aufgezogen. Das heißt: Sie sind von früh an Menschen gewohnt. Die Nähe zu den Menschen setzt die Tiere nicht unter Stress. Und umgekehrt sind sie keine Gefahr für den Menschen. Sie lassen sich ganz entspannt tragen. Das kann man auf dieser Wanderung. Dafür gibt es einen festen Handschuh, den man sich überstreift. Darauf sitzt die Eule. Eule und Handschuh sind mit einer Kordel verbunden. Die Eule kann also nicht einfach wegfliegen. Fliegen lassen kann Stefan Noll die Eulen im Stadtwald nicht. Das Gebiet ist zu fremd für die Tiere. Zum Fliegen brauchen die Eulen eine vertraute Umgebung. Das ist der größte Traum von Stefan Noll: ein eigenes Gelände, das groß genug ist, um die Vögel vor Ort fliegen zu lassen. Das muss aber noch warten. Für heute genieße ich einfach die Nähe zu den Tieren. Die Eule auf dem Arm. Und dann den Moment, da sie ihren Kopf an meine Brust lehnt…

Termine/Kosten nach Absprache: Telefon: 0178 3492934, oder E-Mail: stefan_noll20.01@icloud.com

Erschienen: Juni 2024

Bild: Bernd Neubauer

Autor*in: Bernd Neubauer