Warum war Björn Höcke vor Gericht?

Björn Höcke ist Politiker. Er ist bei der AfD. Das ist die Abkürzung für Alternative für Deutschland. Die AfD ist eine Partei, die sehr rechts
ist. Manche Menschen, die in der AfD sind, sind auch Neo-Nazis. „Neo“ bedeutet neu oder jung. Nazis ist eine Abkürzung für National-Sozialisten. Die National-Sozialisten waren in Deutschland von 1933 bis 1945 an der Macht.

Ihr Anführer war Adolf Hitler. Adolf Hitler wurde „Führer“ genannt. National-Sozialisten haben den zweiten Welt-Krieg angefangen. Und sie haben viele Menschen ermordet. Vor allem haben sie Juden ermordet.

Trotzdem denken manche Menschen noch heute: Das war eine gute Zeit. Oder: Das war alles nicht so schlimm. Diese Menschen nennt man Neo-Nazis. Sie benutzen manchmal Wörter und Sätze von den National-Sozialisten. Aber: Viele dieser Wörter und Sätze sind heute verboten.

Man darf z.B. nicht sagen: „Heil Hitler“. Diesen Satz haben die National-Sozialisten als Gruß benutzt. Sie sagten nicht „Guten Tag“ oder „Guten Abend“, sondern „Heil Hitler“. Auch dieser Satz ist verboten: „Sieg Heil“.

 

Mit diesem Satz haben die National-Sozialisten gesagt: „Wir wollen den
zweiten Weltkrieg gewinnen. Und wir glauben, dass wir gewinnen.“

Diese Sätze gehören zu den Sätzen, die man nie benutzen darf. Es gibt noch mehr von diesen Sätzen. Und es gibt auch Zeichen, die man nicht benutzen darf.
Eine Liste in schwerer Sprache findet man z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextreme_Symbole_und_Zeichen

Es gibt aber auch Wörter und Sätze, die man manchmal benutzen darf. Das heißt: An manchen Stellen sind sie erlaubt, an manchen Stellen sind sie verboten. So einen Satz hat der Politiker Björn Höcke benutzt. Der Satz lautet: „Alles für Deutschland“.

Der Satz lautet: „Alles für Deutschland“. Der Satz bedeutet: Man möchte alles für Deutschland machen, weil Deutschland das Wichtigste ist.

Dieser Satz ist nicht immer verboten. Ein Sportler oder eine Sportlerin sagt z.B.: „Ich trete gerne für Deutschland bei den Olympischen Spielen an. Ich werde alles für Deutschland geben.“ Das ist in Ordnung. Aber wenn man eine Rede hält und am Ende sagt: „Alles für Deutschland!“ ist das nicht in Ordnung.

Genau das hat der Politiker Björn Höcke gemacht. Und dafür ist er vor Gericht gekommen. Björn Höcke hat gesagt: Ich habe das nicht gewusst. Aber das Gericht hat gesagt: Björn Höcke ist schuldig. Björn Höcke weiß viel über die Zeit von 1933 bis 1945. Er hat Geschichte studiert. Und er ist Politiker. Er hätte den Satz nicht sagen dürfen. Außerdem hat Björn Höcke das gleich zweimal gemacht. Einmal war er im
Mai vor Gericht und einmal im Juli.

Man selber muss keine Angst haben, verbotene Wörter oder Sätze zu sagen. Wenn das aus Versehen passiert, kommt man nicht vor Gericht. Aber wenn man in der Politik ist und wenn man eine Rede hält, muss man vorher lernen: Welche Wörter und Sätze sind verboten.

 

Erschienen: August 2024

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Autor*in: Britta Voß