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Die Sache mit der Miete

Auch in Göttingen wird es schwieriger, günstige Wohnungen zu finden

Irgendwann bin ich nicht mehr gerne nach Hause gekommen. In der Wohngemeinschaft lief es schon länger nicht gut. Mir war klar: Ich muss ausziehen. Eine Wohnung in Göttingen finden. Eine, die ich bezahlen kann. 2 Monate habe ich gesucht, bis ich schließlich eine Wohnung fand.

In vielen Städten gibt es 2 große Probleme mit den Wohnungen. So auch in Göttingen.

Problem 1: Die Mieten steigen
Bei Mieten geht es meistens um den Preis pro Quadrat-Meter. Ein Quadrat-Meter beschreibt eine Fläche, die 1 mal 1 Meter groß ist. In Göttingen kostet der Quadrat-Meter heute im Durchschnitt: 9,56 €. Im Jahr 2014 waren es nur: 8,30 €.

Zum Vergleich: Der Miet-Preis in Kassel liegt unter 9 € pro Quadrat-Meter. Besonders teuer sind die Mieten in München. Hier kostet 1 Quadrat-Meter über 17 €.

Problem 2: Es gibt zu wenig günstige Wohnungen
Vor einigen Jahren gab es in Göttingen noch viel mehr günstige Wohnungen als heute. Ein Grund ist: Vermieter verändern etwas an der Wohnung und vermieten sie für mehr Geld. Viele Menschen können sich die Miete dann nicht mehr leisten. Die Stadt Göttingen hat deshalb beschlossen:
Bis 2030 sollen 5000 neue Wohnungen gebaut werden. Das sind etwa 420 im Jahr.
Von den 5000 Wohnungen sollen 1500 besonders günstige Wohnungen sein.

Ein Berliner Versuch
Auch in Berlin ist es sehr schwer, eine Wohnung zu finden. Deswegen sprechen die Politiker dort über einen Mieten-Deckel. Das heißt: Die Mieten dürften dann für 5 Jahre nicht steigen. Es muss sich zeigen: Kann das klappen? Sollten auch andere Städte einen Mieten-Deckel einführen? Die Politik wird sich wohl noch lange mit dem Thema Mieten beschäftigen.

Asja Wortmann

Erschienen im DURCHBLICK Juli 2019