Was macht eigentlich…?
Heute: ein Wächter im National-Park
Der DURCHBLICK stellt verschiedene Berufe vor. Dieses Mal wollen wir wissen: Was macht eigentlich ein Wächter im National-Park? Dazu haben wir mit Hermann Martens gesprochen.
DURCHBLICK: Wächter im National-Park – das hört sich spannend an. Das klingt nach Abenteuer und Wildnis. Stimmt das eigentlich oder macht man sich da falsche Vorstellungen?
Also ganz so wild, wie es klingt, ist der Beruf nicht immer. Aber manchmal gibt es schon die tollen Momente draußen in der Natur. Da fühle ich mich dann wie in der Wildnis in Kanada oder Norwegen.
Wie wird man Wächter im National-Park? Welche Ausbildung braucht es?
Die Frage ist: Was meine ich mit „Wächter im National-Park“. Da gibt es verschiedene Tätigkeitsfelder. Ich selber bin Mitarbeiter beim BUND Besucher-Zentrum im National-Park in Torfhaus. BUND ist die Abkürzung für: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. In dem Besucher-Zentrum betreue ich die Besucher in der Ausstellung vom National-Park. Ich biete viele verschiedene Führungen und Ausflüge an.
Foto:Privat
Meine Ausbildung war das Studium der Biologie.
Es gibt auch Mitarbeiter, die eine Ausbildung zum Forst-Wirt gemacht haben. Sie werden auch Ranger (sprich: Räinjer) genannt und arbeiten in der Wacht vom National-Park.
Sie arbeiten im National-Park Harz. Wie sieht denn Ihr Arbeits-Alltag dort aus?
Mein Alltag kann ganz unterschiedlich aussehen. Entweder starte ich gleich morgens mit einer Gruppe in die Wildnis und zeige dort die spannenden Veränderungen im Wald. Oder ich bereite einen Ausflug vor. Oder ich zeige einer der Freiwilligen, wie sie selber eine solche Führung machen können. Im Winter sitze ich auch viel am Computer und mache Büro-Arbeiten.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?
Das Spannende ist: Kein Tag ist wie der andere. Die Gruppen sind unterschiedlich. Das Wetter ist jedes Mal anders. Und ich entdecke immer wieder etwas Neues in der Natur. Neulich habe ich zum ersten Mal einen Ulmen-Fleckenfalter gesehen. Das ist ein seltener Schmetterling. Ich wusste gar nicht, dass es den überhaupt gibt.
Haben Sie noch eine Empfehlung für unsere Leser: Was sind Ihre Lieblings-Plätze im Harz?
Es ist schon lange kein Geheim-Tipp mehr, aber nach wie vor einer meiner Lieblings-Wege ist der Märchen-Weg von Torfhaus zum Oderteich.
Bernd Neubauer
Erschienen im DURCHBLICK Juli 2022