Februar 2025: Sie gehen abends zwischen 20 und 22 Uhr am Deutschen Theater Göttingen vorbei und sehen Video-Projektionen am Gebäude: blau-gelbe IKEA Werbung, dann Werbung für eine Spielothek (ein Automaten-Casino), eine dritte Projektion wirbt für ein Matratzen-Geschäft. Sie fragen sich: IKEA zieht ein in das Gebäude vom Deutschen Theater? Oder eine Spielothek oder ein Matratzen-Geschäft? Dann sehen sie zufällig im Internet, dass das Gebäude vom Deutschen Theater zum Verkauf steht. Kann das wahr sein?

Zum Hintergrund

Die Kultur-Einrichtungen in Göttingen brauchen Geld. Die Stadt Göttingen hat weniger Geld, das sie den Kultur-Einrichtungen geben kann. Das ist ein Problem. Das trifft unter anderem das Deutsche Theater Göttingen hart. Deshalb sagen die Mitarbeiter*innen am Deutschen Theater: Weniger Geld heißt für uns, das Theater hat keine Zukunft. Die Mitarbeiter*innen fragen die Menschen in der Stadt und in der Region: Wie wichtig ist Euch das Theater?

Die Aktion regt zum Gespräch an und nutzt dafür die Kunstform der Satire. Was heißt das? Eine Satire ist eine Kunstform, die bestimmte Ereignisse, Umstände oder Personen kritisiert. Sie übertreibt und drückt so ihr Entsetzen über etwas aus. Die Satire vom Deutschen Theater Göttingen lautet: Das Gebäude steht zum Verkauf. IKEA, eine Spielothek oder ein Matratzen-Geschäft wollen einziehen. Das Theater verschwindet. Menschen aus dem Theater sagen: Die Aktion ist ein Weck-Ruf. Wenn das Theater verschwindet, bedeutet das einen großen Verlust für die Gesellschaft. Im Theater begegnen sich Menschen. Sie tauschen Ideen aus. Der Austausch von Ideen ist sehr wichtig für die Demokratie.

Weitere Informationen zu der Aktion „Theater ohne Zukunft“ finden Sie unter https://www.theaterohnezukunft.de/.

Sie sind nicht in Einfacher Sprache. Aber Sie können sich auch Videos anschauen zu den einzelnen Bewerbungen um das Gebäude. Achtung: Satire!

Erschienen: März 2025

Foto: Deutsches Theater

Autor*in: Gundula Laudin