Foto: Bernd Neubauer

Von Masken-Muffeln und Klo-Papier-Hamstern

In der Corona-Zeit sind sehr viele neue Wörter entstanden

Sprache verändert sich ständig. Und auch Corona beeinflusst unsere Sprache. Durch die Corona-Krise sind mehr als 1.200 neue Wörter entstanden. Das haben die Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für deutsche Sprache in Mannheim herausgefunden. In einem Wörter-Buch sammeln Forscher neue Wörter, die jetzt viele Menschen benutzen. So ein neues Wort nennt man: Neologismus (Mehrzahl: Neologismen). Ein Beispiel aus der Corona-Zeit: Distanz-Unterricht.

Deshalb gibt es so viele neue Wörter
Normalerweise zählen die Forscher in jedem Jahr etwa 200 neue Wörter. Das Nachrichten-Portal „Heute“ aus Österreich hat mit einer Forscherin gesprochen. Die Forscherin Christine Möhrs erklärt dort, warum in der Corona-Pandemie so viele Wörter dazu-gekommen sind: „Wenn man etwas nicht benennen kann, ist da viel Angst und Unsicherheit. Wenn die Dinge jedoch einen Namen bekommen, dann können wir uns austauschen und unseren Alltag neu gestalten.“ Die neuen Wörter finden die Forscher in Zeitungen, in den sozialen Medien und im eigenen Leben. Bürger können auch Vorschläge einreichen. Im vergangenen Jahr haben das mehr Menschen gemacht als sonst.

Beispiele für neue Wörter aus der Corona-Zeit
Diese neuen Wörter haben die Forscher zum Beispiel in dem Neologismen-Wörter-Buch dokumentiert: Covid-19, Sieben-Tage-Inzidenz, Impf-Neid, Masken-Muffel, Einkaufswagen-Pflicht,
Balkon-Konzert, Klo-Papier-Hamster, Lockdown-Frisur (sprich: Lockdaun-Frisur), Masken-Gegner und Pandemie-Müdigkeit.
Das Lieblings-Wort von der Forscherin Christine Möhrs ist: Corona-Fuß-Gruß. Weil es zeigt: Menschen wünschen sich die Verbindung mit anderen Menschen. Und weil es sich reimt.

Asja Wortmann

Erschienen im DURCHBLICK April 2021