Der Herbst ist Kastanien-Zeit. Kinder laufen durch die Wälder und sammeln die Kastanien vom Boden auf. Manche basteln aus ihnen Figuren. Andere geben sie in Eimern an Tierparks ab. Dort werden die Kastanien z. B. an Wildschweine verfüttert. Das sind die so genannten Rosskastanien. Die kennen wir aus unseren Wäldern rund um Göttingen: Rosskastanien sind für den Menschen nicht essbar. Sie enthalten Gift-Stoffe.
Es gibt aber auch noch andere Kastanien: die Edelkastanien. Sie werden auch Esskastanien genannt. Esskastanien kann man tatsächlich essen. Sie haben keine Gift-Stoffe. Sie sind ungefährlich. Die Esskastanie kommt ursprünglich aus der Gegend um das Mittelmeer.
In Deutschland gibt es sie hauptsächlich im Süden, z.B. in der Pfalz. In Niedersachsen werden Esskastanien bei Hameln angebaut. Dort gibt es den Schweine-Berg. An dem Berg wächst ein Esskastanien-Wald. Er ist 180 Jahre alt. Weiter im Norden gibt es keine Esskastanien-Wälder. Aber es finden sich über ganz Deutschland verteilt immer wieder Esskastanien in Gärten und Parks.
Woran erkenne ich eine Esskastanie?
Rosskastanien und Esskastanien heißen beide Kastanie.Und doch sind sie nicht miteinander verwandt.
Der gleiche Name kommt daher, dass sie ähnlich aussehen. Aber es gibt auch eindeutige Unterschiede.
- Die Früchte
Die Frucht von einer Rosskastanie ist rund und wie eine Kugel. Die Frucht der Esskastanie ist flach und hat eine haarige Spitze.
- Die Frucht-Hülle
Die Rosskastanie hat auf ihrer Hülle wenige harte Stacheln. Die Esskastanie hat viele, jedoch weiche Stacheln.
- Die Blätter
An den Blättern erkennen wir den Baum. Die Blätter der Rosskastanie sind breit, wie eine Hand. Die Blätter der Esskastanie sind länglich und haben einen gezackten Rand.
Wie esse ich Esskastanien?
Esskastanien kann man nicht roh essen. Nur das Fruchtfleisch ist genießbar. Dafür muss es von der Hülle getrennt werden. Am besten mit Wärme. Das geht im Kochtopf oder im Backofen. Eine besondere Esskastanie ist die Marone. Maronen werden in Restaurants angeboten. Oder auch auf Märkten an Ständen: Probieren Sie doch mal heiße Maronen – statt Mandeln.
Erschienen: Oktober 2024
Foto: Holger Langmaier auf Pixabay
Autor*in: Bernd Neubauer