Freitagabend, 27.06.2025: Viele Menschen gehen in das Literaturhaus Göttingen. Der Saal ist voll. Es geht um den berühmten Schriftsteller Thomas Mann. Er hat 1929 den Literatur-Nobelpreis erhalten für sein Buch „Die Buddenbrooks“. Thomas Mann kam vor 150 Jahren am 6. Juni 1875 in Lübeck auf die Welt. Er ist 80 Jahre alt geworden. Das Literaturhaus Göttingen feiert seinen 150. Geburtstag. Das Publikum lernt: Thomas Mann war ein politischer Autor. Aber Thomas Mann war auch ein privater Mensch.

Die Autoren Kai Sina und Tilmann Lahme sind zu Gast. Sie stellen ihre Bücher vor (siehe Infokasten), zeigen Fotos, sprechen miteinander. Tilmann Lahme hat sehr intensiv die Tagebücher von Thomas Mann gelesen. Daher weiß er: Thomas Mann ist homosexuell. Er kämpft sein Leben lang dagegen. Er verarbeitet das Thema Homosexualität in seinen Romanen und auch in „Der Tod in Venedig“.

Er ist verheiratet mit Katia Mann. Mit ihr hat er 6 Kinder.

Kai Sina spricht über den politisch aktiven Thomas Mann. Er flieht vor den Nationalsozialisten nach Amerika. Dort hält er leidenschaftliche politische Reden gegen die Nationalsozialisten. Die Reden kann man in Deutschland im Radio hören. Das Göttinger Publikum hört die Original-Stimme von Thomas Mann aus einer Rede, die er in Hollywood hält. Er spricht über die Bomben, die auf seine Heimat-Stadt Lübeck gefallen sind. Ein Schauspieler soll die Rede lesen. Thomas Mann ist dagegen. Die Deutschen sollen seine Stimme hören. Er spricht gegen die Nationalsozialisten und für Demokratie. Mit sehr großem Aufwand konnte man die Ton-Aufnahme mit der Stimme von Thomas Mann in Deutschland hören.

Der Abend endet mit einem langen Applaus.

Erschienen: Juli 2025

Foto: Literarisches Zentrum Göttingen

Autor*in: Gundula Laudin