Kaiser lebten in Göttingen
Göttingen ist bekannt für seine Universität und die schöne Altstadt. Doch der Stadtteil Grone und die Weststadt sind viel älter.
Im Mittelalter stand dort zwischen der Leine und dem kleinen Fluss Grone eine Kaiser-Pfalz. Eine Pfalz war der Regierungs-Sitz vom Kaiser. Damals hatten die Herrscher keinen festen Wohnort. Sie reisten von Burg zu Burg. In Niedersachsen gab es solche Pfalzen zum Beispiel in Grone und Goslar.
Die Pfalz in Grone gibt es heute nicht mehr. Sie wurde vor ca. 700 Jahren zerstört. Doch einige Straßen-Namen erinnern noch daran – zum Beispiel „Burg Grone“ oder „Unter der Pfalz“.
Die Burg war groß. Sie lag gut geschützt zwischen den Flüssen und einem Wald. Ausgrabungen zeigen: Die Burg war ca. 16 mal 25 Meter groß. Das ist so groß wie fünf Reihenhäuser nebeneinander. Oder so lang wie ein großer LKW mit Anhänger, aber zehnmal so breit.

Beim „Spectaculum“ erinnern die Göttinger*innen an ihre Kaiserpfalz. Im Hintergrund der Turm der Friedenskirche.
Auf dem Hagen gibt es eine große Wiese mit alten Linden-Bäumen. Dort steht auch die Friedenskirche. Beim Bau von der Kirche und dem Gemeindezentrum wurden Spuren der alten Burg gefunden.
Hinter dem Kirch-Turm, etwas im Wald versteckt, befindet sich ein Gedenk-Stein für die Pfalz. Die Fläche von der Pfalz ist heute Wald oder Wiese. Die Fläche heißt Westpark. In dem Park kann man gut spazieren gehen. Am Ende vom Park gibt es einen Wald-Spielplatz.
Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel. Auch Feste kann man hier feiern. Einmal im Jahr findet auf dem Hagenberg das „Spectaculum“ statt. Das ist ein Mittelalter-Markt mit Musik und Spielen. Er erinnert an die Kaiser-Pfalz.
Zwischen Wald und Wiese kann beim Spazierengehen die Fantasie erwachen. Man kann sich die Burg sehr gut vorstellen. Groß und mächtig. Wie hier vor 1.000 Jahren Kaiser und Kaiserinnen lebten und regierten.
Erschienen: Oktober 2025
Foto: Martina Henn-Sax
Autor*in: Dr. Martina Henn-Sax
