Tobias Buck-Gramcko war als Radsportler in Paris dabei

Im August waren die Olympischen Sommerspiele in Paris. Millionen Menschen haben am Fernseher zugeschaut. Der DURCHBKLICK hat mit jemandem gesprochen, der aktiv dabeigewesen ist: dem Radsportler Tobias Buck-Gramcko (Foto). Er ist in Göttingen aufgewachsen.

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Teilnahme an den Olympischen Spielen. Was fällt dir als erstes ein, wenn du „Paris 2024“ hörst?
Groß! Größer als alles andere. Selbst als die Weltmeisterschaft. Einfach einzigartig.

Es waren deine ersten Olympischen Spiele. Wie ist das: Plötzlich ist man nicht mehr Zuschauer. Plötzlich ist man selbst dabei. Und die ganze Welt schaut zu?
Das wird einem erst nach und nach bewusst. Je näher der Wettkampf rückt. Die Aufregung wächst von Tag zu Tag. Freunde und Familie schreiben. Sagen, dass sie einen am Fernseher begleiten werden. Das macht schon was mit einem.

Du bist mit der deutschen Mannschaft in der Verfolgung der Bahnrad-Vierer 9. geworden. Das olympische Motto lautet ja: Dabeisein ist alles. Wie hast du das am Wettkampf-Tag gesehen?

 

Beim Rennen stimmt das nicht wirklich. Da will man einfach der Beste sein. Ohne diese Einstellung schafft man es gar nicht erst zu den Olympischen Spielen.

Wie siehst du es jetzt, 2 Wochen nach den Spielen?
Wenn es nicht zu den vordersten Plätzen reicht, dann stimmt das Motto schon. Jetzt ist für mich die Erfahrung das Wichtigste.

Die Olympischen Spiele sollen die Menschen ja zusammenbringen: Wie ist das unter den aktiven Sportler*innen? Seid ihr wirklich wie eine große Familie?

 

Anfangs konzentriert man sich sehr auf den Wettkampf. Da bleibt man unter sich. Aber nach dem Wettkampf sieht man viele andere Sportler*innen. Und man redet mit ihnen. Insbesondere im Olympischen Dorf. Da ist es schon fast wie eine Familie zwischen allen Teilnehmenden.

Du warst bei der Abschlussfeier im Stadion. Wie hast du das erlebt?
Es war eine sehr entspannte Stimmung. Manche haben danach noch die Nacht durchgefeiert. Andere waren erschöpft, aber glücklich.

Was hat dich am meisten beeindruckt? Was nimmst du mit von Paris?
Die Stimmung war einfach ansteckend. Da wurden meine Erwartungen sogar übertroffen. Ganz Paris war Olympia. So etwas habe ich noch nicht erlebt: Das war ein Ausnahme-Zustand. Und alle mittendrin. Diese Erfahrung wünscht man eigentlich jedem einmal. Schade, dass Olympia nur alle 4 Jahre ist.

Sind die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles dein Ziel?
In 4 Jahren kann so viel passieren. Alles ist möglich, nichts ist sicher. Aber Paris kann mir keiner mehr nehmen.

 

Erschienen: September 2024

Foto: Bernd Neubauer

Autor*in: Bernd Neubauer