Margot Friedländer ist am 9. Mai 2025 in Berlin gestorben. Sie wurde 103 Jahre alt. Das war genau 80 Jahre, nachdem Deutschland von der NS-Herrschaft befreit wurde.

Margot Friedländer sagte immer: Alle sind Menschen
Margot Friedländer hatte immer einen großen Wunsch: Junge Menschen sollten ihr zuhören. Und sie sollten über Margot Friedländer erzählen. Margot Friedländer sprach oft in Schulen und bei Veranstaltungen. Sie sagte: „Seid Menschen, respektiert Menschen. Es gibt kein jüdisches, kein christliches und kein muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.“
Margot Friedländer wuchs in Berlin auf.

Doch in der Zeit des National-Sozialismus durften Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht normal leben. Margot musste sich verstecken. Die Nazis sollten sie nicht finden.
Ihr Bruder und ihre Mutter wurden in das Konzentrations-Lager Theresienstadt gebracht. Margot selbst musste Zwangs-Arbeit leisten. Und sie kam auch in ein KZ (Konzentrations-Lager). Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen. Nach dem Krieg gingen sie zusammen in die USA.

Rückkehr nach Berlin
Doch Margot Friedländer kehrte nach Deutschland zurück. Im Renten-Alter kam sie wieder nach Berlin. Sie sagte: Man muss über die grausamen Verbrechen der Nazi-Zeit sprechen.

Sie sagte auch: Diese Taten dürfen wir nicht vergessen. Aber das Wichtigste für sie war: Menschen sollten sich verzeihen. Und Menschen sollen Respekt voreinander haben.
Sie machte Filme. Sie hielt Vorträge. Sie besuchte Schul-Klassen. Das machte sie bis zuletzt: Am 7. Mai 2025 war sie noch bei einer Feier zum 80. Jahrestag vom Ende vom 2. Welt-Krieg. Zwei Tage später starb sie im Alter von 103 Jahren.
Margot Friedländer war eine sehr wichtige Person für die Erinnerung an die NS-Zeit. Sie hat viele schlimme Dinge erlebt. Aber sie sah immer das Gute in den Menschen.

Erschienen: Juni 2025

Foto: Margot Friedländer Stiftung –
Annette Riedl

Autor*in: Dr. Martina Henn-Sax