Foto: Bernd Neubauer

Im Küssen vereint

Zum Internationalen Tag des Kusses am 6. Juli

In den letzten 2 Jahren mussten wir auf ganz viel körperliche Nähe verzichten. Grund dafür war die Corona-Pandemie. Kein Handschlag, keine Umarmung und schon gar kein Kuss bei der Begrüßung. Dabei drückt doch gerade der Kuss Zuneigung oder sogar Liebe aus. Höchste Zeit also, den Kuss einmal mehr zu feiern: Am 6. Juli ist wieder der Internationale Tag des Kusses. Das erste Mal wurde dieser Tag im Jahr 1990 gefeiert.

Ein Kuss ist nicht gleich ein Kuss

Es gibt den Hand-Kuss, den Wangen-Kuss, den Zungen-Kuss. Es gibt das Wangen-Reiben als Kuss-Ersatz oder den sogenannten Schnüffel-Kuss, bei dem Liebende ihre Nasen aneinander reiben. So war der Schnüffel-Kuss noch um das Jahr 1900 weiter verbreitet als der Kuss auf den Mund. Und dies hatte seine Gründe.

Was passiert beim Küssen?

Der Kuss ist mehr als ein Zeichen der Verbundenheit, sagt die heutige Wissenschaft. Beim Küssen tauschen die Menschen geheime Botschaften miteinander aus. Der Kuss wirkt dabei wie eine körper-eigene Droge. Küssen ist anregend. Die Durchblutung steigt. Die Haut errötet. Glücks-Hormone werden ausgeschüttet. Stress wird abgebaut. Duft-Stoffe werden freigesetzt. Und das alles in unmittelbarer Nähe zum Partner, der die freigesetzten Duft-Stoffe hautnah wahrnimmt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen unbewusst so erriechen, ob ein Mann zu ihnen passt oder nicht. Für Frauen ist der Kuss also auch ein Mittel zur Partner-Wahl. Männer hingegen sehen den Kuss eher als Vorspiel zu einem sexuellen Akt. Für alle gilt jedoch: Menschen, die viel küssen, leben länger. Auch das haben Forscher herausgefunden. Wir sollten also den Tag des Kusses jeden Tag im Jahr feiern – und nach Corona umso mehr.

Bernd Neubauer

Erschienen im DURCHBLICK Juni 2022