Foto:Stadt Wedel/Kamin

Ganz besondere Straßen-Schilder

In einer deutschen Stadt gibt es Straßen-Schilder
für seh-behinderte Menschen

Volker König ist 75 Jahre alt. Seit 50 Jahren ist er blind. Das heißt: Er kann nichts sehen. Eines Tages macht Volker König mit einem Freund einen Ausflug. Sein Freund ist seh-behindert.

Seh-behindert heißt: Man kann ganz schlecht sehen. Auch wenn man eine Brille oder Kontakt-Linsen trägt.
Volker König fällt auf: Sein Freund findet in der fremden Stadt den Weg kaum. Er kann die Straßen-Schilder sehr schlecht lesen. Sie sind zu klein. Und zu weit weg.
Volker König kommt eine Idee: Straßen-Schilder für seh-behinderte Menschen.

Seit wann gibt es die Schilder?
Volker König wohnt in Wedel. Schon 2013 werden hier die ersten 10 Straßen-Schilder

für seh-behinderte Menschen getestet. Ende Januar 2020 soll es in Wedel mehr als 370 Schilder für seh-behinderte Menschen geben. Das Geld dafür kommt von Spenden und von der Stadt.

Wie sehen die Schilder aus?
Die Schilder sind so groß wie zwei Bau-Klötze. Sie sind blau mit weißer Schrift. Auf den Schildern stehen Straßen-Namen in Druck-Buchstaben. Sie können erfühlt werden.
Sie wurden an schon stehenden Masten für andere Schilder festgemacht. Auf einer Höhe von 1,40 Meter.

Nicht nur für Seh-Behinderte gedacht
Volker König sagt: „Es wurde mit Absicht keine Blinden-Schrift benutzt.“

Die Blinden-Schrift benutzt Zeichen zum Schreiben. Zum Beispiel: Punkte. Die Schrift kann mit den Fingern erfühlt werden.
Die Blinden-Schrift können nur wenige Menschen lesen. Durch die Verwendung der normalen Schrift können auch andere Menschen die Schilder benutzen. Zum Beispiel: Kinder oder Rollstuhl-Fahrer.

Wie soll es weitergehen?
Volker König möchte die Schilder gerne weiterentwickeln. Denn ganz blinde Menschen können die neuen Straßen-Schilder nur zufällig finden.
Und es gibt Anfragen aus anderen Städten. Auch sie möchten Straßen-Schilder für seh-behinderte Menschen aufstellen.

Jasmin Süssmeyer

Erschienen im DURCHBLICK Januar 2020