Seit 25 Jahren lebt Marcus in Deutschland. Marcus hat eine Frau und eine Tochter. Trotzdem fühlt Marcus sich in Deutschland nicht zu Hause. Er erzählt: Meine Nachbarn ziehen ihre Kinder weg. Ich soll mich von den Kindern fern halten. Ich grüße sie. Aber sie grüßen mich nicht zurück. Sie haben Angst vor mir.
Marcus ist ein guter Mensch. Er sieht nur anderes aus als „typisch deutsch“: Die Haut von Marcus ist nicht weiß. Viele Menschen kennen Marcus gar nicht. Trotzdem mögen sie Marcus nicht. Sie denken schlecht über Marcus. Und das liegt an seiner Hautfarbe. Wir nennen diese Menschen rassistisch.
Rassismus auf der ganzen Welt
Rassistische Menschen nennen wir Rassisten. Rassisten teilen die Menschen in verschiedene Gruppen ein. Zum Beispiel: weiße Menschen und nicht– weiße Menschen. Rassisten glauben: Meine Gruppe ist die beste. Die anderen Gruppen sind schwächer oder dümmer oder weniger wert. Rassismus gibt es auf der ganzen Welt.
Nicht-weiße Menschen
Jeder Mensch kann rassistisch sein. Jeder Mensch kann unter Rassismus leiden. Am schlimmsten sind nicht-weiße Menschen betroffen.
Grafik: Hatice EROL auf Pixabay
Erfahrungen mit Rassismus
Erfahrungen mit Rassismus sind ganz verschieden. Manche Menschen bekommen keine Wohnung. Einige Vermieter denken: Nicht-weiße Menschen können keine Miete zahlen. Die deutsche Polizei kontrolliert nicht-weiße Menschen viel häufiger als weiße Menschen. Einige Polizisten denken: Nicht-weiße Menschen sind krimineller als weiße Menschen. Einige Personen sehen nicht-weiße Menschen und wechseln dann die Straßen-Seite. Sie denken: Nicht-weiße Menschen sind gefährlich. Dabei ist das falsch.
Nicht-weiße Menschen sind nicht ärmer, krimineller oder gefährlicher als jeder andere Mensch. Auch nicht-weiße Menschen sind gute Menschen.
Alle Menschen sind gleich
Die Menschen-Rechte sagen: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Das heißt: Alle Menschen sind gleich. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Egal welche Haut-Farbe sie haben oder wo sie herkommen.
Erinnern an Rassismus
Jedes Jahr erinnert sich die ganze Welt am 21. März: Rassismus gibt es immer noch. Jeden Tag leiden sehr viele Menschen. Dagegen wollen wir kämpfen. Die Nachbarn von Marcus sollen ihn zurück-grüßen. Die Tochter von Marcus soll mit den anderen Kindern spielen dürfen. Die Haut-Farbe und Herkunft sollen egal sein. Dann fühlt Marcus sich in Deutschland zu Hause.
Erschienen im DURCHBLICK März 2021
Judith Kalinowski