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Die deutsche Teilung
Zwischen schmerzhaften Erinnerungen und Hoffnung
In den Jahren 1949–1990 war Deutschland geteilt in die BRD (Bundes-Republik Deutschland) im Westen und die DDR (Deutsche Demokratische Republik) im Osten.
Der 13. August 1961 ist für viele Menschen ein unvergesslicher Tag: An diesem Tag baute die DDR eine Mauer und teilte die DDR von der BRD.
Das war für viele Menschen ein Schock: Die Mauer hat Familien und Freunde getrennt und hat das Leben von vielen Personen zerstört. Die Mauer hat Deutschland fast 29 Jahre lang getrennt.
Warum hat die Regierung der DDR die Mauer gebaut?
Es gab politische und wirtschaftliche Gründe: In der BRD war der Lebens-Standard höher, und es gab mehr Rede-Freiheit; in der DDR war der Wohlstand etwas niedriger und Kritik an der Regierung war verboten. Die Regierung hatte Angst: Viele Menschen möchten in die BRD auswandern. Wir müssen diese Aus-Wanderung stoppen.
Nach dem Mauer-Bau hatten die Menschen keine Chance: Sie mussten in der DDR bleiben. Und die Menschen durften nur in befreundete Länder von der DDR fahren. Zum Beispiel in die damalige Tschechoslowakei oder nach Ungarn.
Viele Menschen sagen heute: Wir waren nicht sehr reich, aber uns fehlte nicht viel. Uns fehlte nur die Freiheit. Wir konnten das nicht akzeptieren! Wir wollten frei sein, wir wollten die Welt entdecken!
Die Menschen haben protestiert und gekämpft, manchmal öffentlich, manchmal im Geheimen. Es war hart, aber nach vielen Jahren haben sie diesen Kampf gewonnen.
Seit 1990 ist Deutschland wieder vereint. Die Mauer ist gefallen. Aber die Menschen vergessen nicht diese schwierigen Jahre. Wir alle können aus dieser Erfahrung etwas lernen. Heute noch gibt es mehrere Mauern auf der Welt. Zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko oder an den Grenzen zur EU. Solche Grenzen bringen immer Schmerz, denn sie trennen Leute und nehmen ihnen ihre Freiheit weg.
Freiheit ist ein Bedürfnis aller Menschen. Wenn wir Menschen voneinander trennen, verlieren wir alles: Wir verlieren vor allem die Hoffnung auf eine gerechte, gemeinsame Zukunft.
Gulia Manca
Erschienen im DURCHBLICK Juli 2022