Foto: Philipp Vocke

Achtung: Behinderung durch Baustellen!

Wie komme ich sicher ans Ziel auf barriere-freien Wegen?

Bei jeder Baustelle im Bereich von Geh-Wegen lauern auch Gefahren. Denn Baustellen sind immer Änderungen am bisher bekannten Weg.

Baustellen stellen für Menschen mit Behinderungen eine sehr viel größere Herausforderung dar als für andere Verkehrs-Teilnehmer. Besonders blinde Menschen und Rollstuhl-Fahrer geraten durch Baustellen oft in gefährliche Situationen.

Deshalb fordert der Göttinger Beirat für Menschen mit Behinderung ein Konzept für die Einrichtung von Baustellen:

• sie müssen barriere-frei sein
• sie müssen deutlich erkennbar sein
• sie müssen gut abgesichert sein
• sie müssen sicher sein
• sie müssen ohne un-überwindbare Hindernisse sein

Allein in diesem Jahr gibt es in Göttingen 130 Baustellen. Auch Philipp Vocke kennt die Gefahren von Baustellen. Mit seinem Rollstuhl stand er schon so manches Mal vor einem Baustellen-Schild. Die Umleitungen führen ihn oft über nicht abgesenkte Bordsteine. Oder die Ersatz-Wege sind viel zu eng für seinen Rollstuhl.

Einmal musste er sogar eine Baustelle auf einer viel-befahrenen Straße umfahren. „Das ist kein schönes Gefühl“, erinnert sich Herr Vocke. Auch wünscht er sich mehr Absperr-Bänder. So wird eine Baustelle besser erkannt. Und rechtzeitig.

Ein Konzept für barriere-freie Baustellen ist nicht nur gut für Menschen mit Behinderungen. Auch ältere Menschen und Fußgänger mit Kinderwagen oder Gepäck haben einen Nutzen davon.

Julia Ring

Erschienen im DURCHBLICK September 2019